Sustainability
Luftfahrt im grünen Bereich!
Wie die Branche nachhaltiger werden soll!
Nachhaltigkeit ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der Luftfahrt. Die große Herausforderung besteht darin, die Ökoeffizienz und zugleich die Rentabilität in der Luftfahrt insgesamt zu verbessern.
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Fluggesellschaften und Flughafenbetreiber müssen ihrer ökologischen Verantwortung für einen umweltverträglichen Luftverkehr gerecht werden.
Die gesamte Luftfahrt muss nachhaltiger werden
Die Luftfahrt ist für die globalisierte Gesellschaft ein hohes Gut – wirtschaftlich, vor allem aber hinsichtlich eines weltweiten kulturellen Austauschs. Diesem hohen Wert haben die Regierungen während der Corona-Pandemie Rechnung getragen. Allein im ersten Jahr der Pandemie flossen weltweit rund 215 Milliarden Dollar an staatlichen Hilfsgeldern in die Luftfahrtbranche. Doch werden Hilfsgelder alleine die wirtschaftliche Zukunft der Branche nicht sichern. Vielmehr zwingt die Pandemie den gesamten Sektor dazu, Entscheidungen zu treffen, die zukünftig die gesamte Luftfahrt nachhaltiger machen. Und das nicht nur, weil staatliche Pandemie-Fördergelder teilweise nur unter der Bedingung ausgezahlt wurden, dass sie auch für die Etablierung nachhaltigerer Prozesse genutzt werden. Vielmehr sind den Fluggesellschaften die zwei wesentlichen Bedingungen für einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg nach der Pandemie bewusst: Sie müssen erstens ihrer ökologischen Verantwortung für einen umweltverträglichen Luftverkehr gerecht werden. Und zweitens ist es unumgänglich, nachhaltiger zu wirtschaften, um zukünftig in Krisen besser zu bestehen.
Die Luftfahrt hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis 2050 will man klimaneutral sein!
CO2 - Emissionen reduzieren – in der Luft und am Boden
In Sachen Umweltverträglichkeit hat sich die Branche ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis 2050 will man klimaneutral sein. In diesem Sinne hat die US-Fluggesellschaft United Airline für sich das Ziel 100 % Green- also null Emissionen - ausgerufen. Doch wie soll das funktionieren? Wesentlich ist selbstverständlich, den CO2- Ausstoß beim Fliegen selbst zu reduzieren. Dazu setzen Fluggesellschaften derzeit verstärkt auf den Einsatz von Kerosin-sparenden Motoren. Zudem kommen alternative Kraftstoffe zum Einsatz – meist als Beimischung zum herkömmlichen Kerosin. Mittel- und langfristig geht es darum, die Entwicklung und Marktreife alternativer Treibstoffe zu fördern und dafür zu sorgen, dass für eine globale Markteinführung auch überall die gleichen Bedingungen herrschen.
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Nicht nur in der Luft lässt sich CO2 einsparen, sondern auch bei der gesamten Bodenabfertigung!
Doch nicht nur in der Luft lässt sich CO2 einsparen, sondern auch bei der gesamten Bodenabfertigung am Flughafen. Hier geht es neben dem Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebe vor allem um eine Optimierung logistischer Abläufe mithilfe von spezialisierter Software. Dies beginnt bei den zahlreichen Fahrten diverser Fahrzeuge. Jede Fahrt eines Passagierbusses oder eines Schleppfahrzeugs bedeutet Kraftstoffverbrauch, schlechte Luft und Lärm. Durch eine optimierte Tourenplanung jedoch können im Idealfall weniger Fahrzeuge kürzere Strecken fahren. Und das bedeutet weniger CO2-Ausstoß, weniger Lärm, bessere Luftqualität und insgesamt ein gesünderes Umfeld für Anwohner, Passagiere sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus verhindern Geofences und Tempokontrollen in Softwaresystemen Unfälle mit dem Ground Support Equipment (GSE) auf dem Vorfeld.
Vorreiter Flughafen Frankfurt
Eine Vorreiter-Rolle nimmt in dieser Hinsicht der Frankfurter Flughafen ein. Dort ist die Betreibergesellschaft Fraport entschlossen, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 auf 80.000 Tonnen zu senken. Dies entspricht einem Rückgang um 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990, welches für den Flughafen das Basisjahr ist. Im Jahr 2050 möchte man sogar null Tonnen emittieren. Die Organisation der Bodenabfertigung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Seit 1991 setzt der Airport Frankfurt eine Software von INFORM zur Steuerung der Bodenabfertigung ein. Sie hilft etwa bei der Lokalisierung der gesamten Flotte von Vorfeldmaschinen, plant ihren Einsatz und unterstützt deren Wartung. Zudem erhält der Flughafen einen transparenten Überblick über alle Fahrzeuge und deren Status.
Positive wirtschaftliche Effekte
Das Zusammenspiel von Transparenz und intelligenter Steuerung durch spezialisierte Algorithmen verbessert nicht nur die Öko-Bilanz. Sie zeigt darüber hinaus auch positive Effekte mit Blick auf ein nachhaltigeres Wirtschaften. Der Frankfurter Flughafen konnte bei Geräten, Wartungskosten und der Arbeitsbelastung große Einsparungen erzielen. So hat er die Anzahl mobiler Aggregate zur Bodenstromversorgung von Flugzeugen von 70 auf 64 Einheiten und die Anzahl von Ladefahrzeugen von 120 auf 118 reduziert, was zu Einsparungen von 770.000 Euro und einer Wartungsersparnis von 70.000 Euro pro Jahr führt. Dadurch sind auch weniger Neuanschaffungen, weniger Treibstoff und manuelle Betriebsstunden nötig.
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Vieles, was technologisch für einen nachhaltigen Luftverkehr unerlässlich ist, steht heute schon bereit!
Vorhandene Technologie sinnvoll einsetzen
Die Luftfahrtbranche hat sich in puncto Nachhaltigkeit ehrgeizige Ziele gesetzt. Und vieles, was technologisch für einen nachhaltigen Flugverkehr unerlässlich ist, steht heute schon bereit. Das gilt für intelligente Softwaresysteme genauso wie für alternative Antriebstechnologien. Deshalb arbeitet man auf vielen Ebenen daran, die heute bereits vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen, weiterzuentwickeln und sinnvoll einzusetzen.