Nachhaltigkeit
Globale Lieferketten mit künstlicher Intelligenz resilient machen
In den vergangenen 20 Monaten wurden die globalen Lieferketten durch beispiellose, weitreichende Störungen auf die Probe gestellt. Die globale Pandemie führte zu Grenzschließungen, Lockdowns, Produktionsstopps, Werksschließungen und Störungen in der gesamten Wertschöpfungskette. Im Frühjahr 2021 lief das 20.000 TEU-Containerschiff Ever Given im ägyptischen Suezkanal, einem wichtigen globalen Schifffahrtskanal, auf Grund. Lloyds schätzte, dass der Vorfall 12 % des Welthandels kostete und den Handel im Wert von über 9 Milliarden Dollar pro Tag aufhielt. Naturkatastrophen unterbrachen die ohnehin schon strapazierte Lieferkette zusätzlich. Sehr deutlich tritt nun zu Tage, dass Unternehmen nachhaltigere Geschäftspraktiken entwickeln müssen, um widerstandsfähiger zu werden.
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Es ist unabdingbar, dass Unternehmen neue Praktiken anwenden, die von Treibhausgasemissionen, Luftqualität und ökologischen Auswirkungen bis hin zu Arbeitspraktiken und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter, dem Anlagenmanagement und den Abläufen in der Lieferkette reichen.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung für globale Lieferketten
Zu den wichtigsten Nachhaltigkeitszielen zählt laut einer Umfrage der KPMG zur Nachhaltigkeitsberichterstattung 2020 die Förderung von inklusivem und nachhaltigem Wirtschaftswachstum, verbunden mit produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle. Das sagten 72 % der weltweit befragten 5.200 Unternehmen. Als weitere wichtige Maßnahmen nannten die Befragten die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen (63 %), die Sicherstellung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster (58 %), bezahlbare und saubere Energie (50 %) sowie Industrie, Innovation und Infrastruktur (50 %). Damit ist klar, dass Nachhaltigkeit in den globalen Lieferketten an Bedeutung gewinnt, wobei die Auswirkungen besonders groß sein können, wenn sie durch Spitzentechnologien wie KI-gestützte digitale Entscheidungsfindung unterstützt werden.
KI hilft, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen
Unternehmen benötigen eine belastbare Planung, um ihre Abläufe robuster und effizienter zu gestalten. In schwierigen Zeiten bedeutet dies, mehr Zeitplanpuffer und überschüssige Bestände einzuplanen, um durch Unterbrechungen entstandene Engpässe zu überbrücken. Dies ist jedoch mit erheblichen Kosten und Kapitalaufwand verbunden. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und proprietären Algorithmen können Unternehmen ihre Ausfallsicherheit erhöhen, ohne die Rentabilität und Effizienz zu beeinträchtigen. Diese Technologien ermöglichen eine verbesserte Entscheidungsfindung und agilere Abläufe, sodass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen können.
Eine effektive Nachhaltigkeitsinitiative muss viele Faktoren berücksichtigen - vom Klimawandel und Umweltthemen bis hin zur Förderung nachhaltigerer Unternehmen und Arbeitsumgebungen -, die die langfristige Rentabilität des Unternehmens und das Wohlbefinden der Mitarbeiter unterstützen.
Regierung und globale Initiativen
Derzeit verschieben sich die Geschäftsmodelle. Die Verantwortung für die Umwelt wird zu einer nicht verhandelbaren Verpflichtung für jedes Unternehmen. Es ist unabdingbar, neue Technologien anzuwenden, die zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, verbesserter Luftqualität und weiteren ökologischen Auswirkungen bis hin zu vermehrtem Wohlbefinden der Mitarbeiter sowie optimierten Abläufen in der Lieferkette reichen. Letzteres erreicht man unter anderem durch die Einführung kürzerer und stärker lokalisierter Lieferketten. So lassen sich Risiken verringern und Logistikprozesse straffen. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen spiegeln die Rolle von Unternehmen als wichtige Partner bei deren Umsetzung wider.
Nachhaltigkeit durch intelligente Planung
Für Unternehmen geht Nachhaltigkeit weit über Umweltthemen hinaus, wollen sie sie für Jahrzehnte lebensfähig sein. Dazu zählt vor allem, wie ein Unternehmen seine Mitarbeiter behandelt, menschliche Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern pflegt und Führung definiert. Die richtige Kultur, in der den Mitarbeitern weitreichende Verantwortung und die Autonomie gegeben wird, kreativ zu sein und Probleme zu lösen, befähigt sie und trägt zu nachhaltigeren Abläufen bei. Zu den wichtigsten Bereichen, die für Nachhaltigkeitsverbesserungen in Betracht gezogen werden sollten, gehören die Personal- und Ausrüstungsplanung, betriebliche Abläufe, CO2-Emissionen und der Kraftstoffverbrauch. Hierzu trägt KI-gestützte Optimierungssoftware entscheidend bei.
Es ist klar, dass Nachhaltigkeit in den globalen Lieferketten an Bedeutung gewinnt, wobei die Auswirkungen besonders groß sein können, wenn sie durch Spitzentechnologien wie KI-gestützte digitale Entscheidungsfindung unterstützt werden.
Beispiel Personaleinsatzplanung
KI-gesteuerte Optimierungssoftware ist für die Personaleinsatzplanung und die Gerätezuweisung ein wichtiges Instrument. KI kann beispielsweise eingesetzt werden, um Planer durch eine automatisierte Optimierung der Personaleinsatz- und Arbeitslastanforderungen zu unterstützen. Die Arbeitsmoral der Mitarbeiter wird deutlich verbessert, da die Planungssoftware die Präferenzen der Mitarbeiter bei der Arbeitsplanung unterstützt.
Beispiel Transportlogistik
Optimierungssoftware kann zur Verbesserung der Transportlogistik eingesetzt werden. Sie stellt sicher, dass Sendungen zur richtigen Zeit am richtigen Ort angeliefert, Ladungen richtig gebündelt und Leerfahrten minimiert werden, sodass die Ressourcen optimal ausgelastet sind. Unterstützt durch leistungsfähige Planungsalgorithmen kann auf unerwartete Ereignisse durch intelligente "Was-wäre-wenn"-Szenarien, optimierte Entscheidungsfindung und effizientes Ressourcenmanagement zeitnah reagiert werden.
Beispiel Yard Management
Einen ähnlich positiven Effekt hat die Digitalisierung auch im Yard-Management. Eine optimierte Lkw-Disposition und ein nachhaltigeres, intelligentes Zeitfenstermanagement können mit digitalen Yard-Prozessen erreicht werden. Eine bessere Auslastung der Laderampen und optimierte, koordinierte Prozesse bei der Ein- und Ausfahrt von Fahrzeugen reduzieren Staus und Wartezeiten. Das trägt dazu bei, die Größe der benötigten Flotte einzudämmen, die CO2-Emissionen durch Leerlauffahrzeuge zu senken und generell die gesamte Betriebskapazität des Yards zu erhöhen.
Beispiel Bedarfsprognose und Produktionsplanung
Hersteller, die eine bessere Bedarfsprognose und Produktionsplanung anstreben, können praxiserprobte Prognosealgorithmen anwenden, um Master-Produktionspläne zu erstellen, die gleichzeitig alle Faktoren von der Rohstoffbeschaffung, Produktion, Montage und Lagerung bis hin zur Distribution berücksichtigen. Durch die Optimierung all dieser Prozesse mit Hilfe eines robusten Masterplans reduzieren Hersteller ihre Lagerbestände, errreichen schnellere Durchlaufzeiten und Produktionszyklen und vermeiden manuelle Umplanungen - all das senkt den Stromverbrauch sowie ungeplante Lieferungen und damit verbundene Transportauswirkungen.
Beispiel Neuwagenlogistik
Im Bereich der Neuwagenlogistik unterstützen fortschrittliche Technologien die Nachhaltigkeitsziele der Automobilhersteller in mehreren Betriebsbereichen, von der Netzwerkplanung und Bestandsoptimierung bis hin zum Transport- und Verbundmanagement. Durch den Einsatz von Software für die Fahrzeuglogistik können Hersteller ihre Distributionsnetzwerke sowie die täglichen Abläufe in Seehäfen, Bahnhöfen und anderen Umschlagplätzen optimieren und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck und die Betriebskosten reduzieren.