Die Systemfrage
Wie Sie per APS- System die Fertigung effektiv digitalisieren!
Nur so lassen sich heute niedrige Durchlaufzeiten, mehr Produktivität und höhere Termintreue erreichen. Denn Digitalisierung ist gerade in der Fertigung eine Frage der richtigen Software.
Von Stipo Nad
APS-Experte bei INFORM
Die Systemfrage
Wie Sie per APS-System die Fertigung effektiv digitalisieren!
Nur so lassen sich heute niedrige Durchlaufzeiten, mehr Produktivität und höhere Termintreue erreichen. Denn Digitalisierung ist gerade in der Fertigung eine Frage der richtigen Software.
Von Stipo Nad
APS-Experte bei INFORM
Viele Maschinenbauer stehen in Folge der Pandemie unter Handlungsdruck. Die Corona-Krise hat den Unternehmen eindringlich aufgezeigt, dass sie vor allem in die Digitalisierung interner Prozesse investieren müssen. Vor allem die Produktionsplanung steht bei vielen Unternehmen meist an nachrangiger Stelle. Diese Erkenntnis lieferte eine im Jahr 2020 von INFORM durchgeführte Studie zur Zukunftssicherheit des Maschinenbaus in Deutschland. 92 Prozent der über 120 teilnehmenden Unternehmen investieren demnach zwar in die digitale Transformation. Allerdings sind 62 Prozent mit dem Ablauf und der Organisation ihrer Produktionsplanung unzufrieden.
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Wer die Produktionsplanung dauerhaft optimieren will, benötigt hierzu ein APS- System. Nur so lassen sich eine hohe Termintreue samt allen positiven Effekten auf Kundenzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit und Resilienz erreichen!
Häufig greifen Digitalisierungsmaßnahmen zu kurz
Die Studie zeigt, dass sich Unternehmen oft auf Digitalisierungsmaßnahmen konzentrieren, die man in der Öffentlichkeit wahrnimmt, etwa wenn sie ihre eigenen Produkte verbessern wollen. Intern jedoch läuft vieles noch analog. Insbesondere für die Produktionsplanung nutzen Hersteller neben ERP-Systemen immer noch Excel- oder Papierlisten. Das wichtigste Ziel, eine hohe Termintreue samt allen positiven Effekten auf Kundenzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit und Resilienz eines Unternehmens, ist heutzutage mit solchen Planungstools allerdings kaum zu erreichen. Dazu sind die Abläufe viel zu komplex und dynamisch. Zudem erschweren Störfaktoren wie Terminverschiebungen, fehlende Zukaufteile oder Mitarbeiterausfälle die Planung. Deshalb lohnt es sich, speziell in die Digitalisierung der Produktionsplanung zu investieren.
Digitalisierung ist eine Frage des Systems
Wer die Produktionsplanung dauerhaft mithilfe von Software optimieren will, benötigt hierzu das richtige System. Doch bei vielen Maschinen- und Anlagenbauern, die eine Digitalisierungsstrategie entwickelt haben, geht diese häufig nicht weit genug. Vielfach führen sie Systeme ein, welche die Abläufe nicht optimieren, sondern lediglich Transparenz über die Prozesse bieten. Hierbei handelt es sich zumeist um Business Intelligence Lösungen, die gesammeltes Wissen visualisieren. Natürlich ist es sinnvoll zu wissen, vor welchen Arbeitsplätzen sich immer wieder Material staut und wie lange es dort liegen bleibt. Besser wäre es aber, aus diesem Wissen auch konkrete Handlungsempfehlungen ableiten zu können, dank derer sich diese Liegezeiten reduzieren lassen. Dazu aber sind solche Systeme nicht in der Lage.
Dies gilt auch für den digitalen Zwilling. Hiermit lassen sich zwar Pufferzeiten realistisch ermitteln, anstatt sich auf Erfahrungswerte zu verlassen, die meist im ERP-System hinterlegt sind. Jedoch bringt dieses Wissen den Auftragsfertigern nur wenig Nutzen, da sich hier Produktionsprozesse selten eins zu eins wiederholen.
APS- System - Ja oder nein?
Machen Sie den Selbsttest und beantworten Sie vier Fragen:
- Gelingt es uns nicht, innerhalb weniger Sekunden gefährdete Kundenaufträge und deren Ursache zu identifizieren?
- Planen wir Rückstände manuell und mit großem Aufwand um?
- Sprechen wir in Meetings mehr über nicht eingehaltene Aufträge anstatt über pünktliche Auslieferungen und zufriedene Kunden?
- Überlegen wir regelmäßig, einen weiteren Terminjäger einzustellen, um Eilaufträge rechtzeitig ausliefern zu können?
Wer diese Fragen mit ja beantwortet, dem fehlt mit hoher Sicherheit ein APS-System!
Das richtige System liefert die optimale Fertigungsreihenfolge
Mit einem APS-System verlassen Anwender die Grenzen der etablierten Planung mit ERP-Systemen, Excel und manuellen Leitständen. Denn auf diese Weise lassen sich nur Teilbereiche wie das Ein- und Auslagern oder einzelne Fertigungsbereiche isoliert lokal planen.
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Das Ziel ist es, aus Wissen konkrete Handlungsempfehlungen zu generieren!
Moderne APS-Systeme dagegen überblicken den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Einkauf über die Fertigung und Montage bis hin zur Auslieferung. Sie können das gesamte Netz der Fertigungsaufträge mit den real verfügbaren Kapazitäten abgleichen und terminieren. Dabei planen sie gegen begrenzte Ressourcen und berücksichtigen die Materialverfügbarkeiten.
Der Vorteil eines APS-Systems liegt darin, dass es alle entscheidenden Parameter kennt: Welche Kapazität hat welcher Mitarbeitende wann? Wann können Aufträge starten und wann müssen sie abgeschlossen sein? Wann kommt welches Material wo an?
Algorithmen priorisieren mit Blick auf das ganze Auftragsnetz
Ein gutes APS-System nutzt mathematische Algorithmen, die riesige Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen verarbeiten. Daraus errechnen sie eine optimale Fertigungsreihenfolge. Ein Mensch kann das nicht leisten. Zeitdruck und Komplexität sind einfach zu groß. Denn ein Planer müsste Stücklisten mit zehntausenden Teilen sowie die feingliedrige Vernetzung aller Aufträge und gegenseitigen Abhängigkeiten überblicken. Algorithmen sind jedoch genau hierfür gemacht. Und anders als der Mensch priorisieren sie Fertigungsreihenfolgen auch unter Zeitdruck nicht intuitiv, etwa Blick auf Eilaufträge oder Liefertermine, sondern unter Berücksichtigung des gesamten Auftragsnetzes.
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Ein APS- System nutzt mathematische Algorithmen, die riesige Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen verarbeiten. Daraus errechnen sie eine optimale Fertigungsreihenfolge.
Mangelnde Datenqualität ist kein Argument gegen die Digitalisierung
Viele Fertigungsbetriebe stellen die Einführung eines APS-Systems häufig zurück, weil sie zweifeln, ob die im Unternehmen vorhandene Datenqualität ausreicht. Das ist in den meisten Fällen unbegründet. Da ein APS-System als Add-on auf einem ERP aufsetzt, reicht die hier vorhandene Datengrundlage zumeist völlig aus. Neben den Stamm- und Bewegungsdaten – die eh im ERP vorhanden sind – können fehlende Daten wie Schichtplanungen und Qualifikationen im APS-System gepflegt werden. Ein gutes, branchengeeignetes APS-System erzielt dabei auch mit ungenauen Daten gute Planungsergebnisse in der Produktionsplanung. Denn wer seine Fertigung tatsächlich managen will, statt nur Terminen hinterherzujagen, kommt an einem APS-System kaum vorbei.