Hidden Champions
Wie Sie ihr Behältermanagement in den Griff kriegen!
Pi mal Daumen zu wissen, wann welche Behälter wo benötigt werden, reicht nicht. Ein effizientes Behältermanagement gelingt nur mit Software auf Basis intelligenter Algorithmen.
Von Jennifer Stead
Business Development Managerin im Geschäftsbereich Logistik bei INFORM
Hidden Champions
Wie Sie ihr Behältermanagement in den Griff kriegen!
Pi mal Daumen zu wissen, wann welche Behälter wo benötigt werden, reicht nicht. Ein effizientes Behältermanagement gelingt nur mit intelligenten Algorithmen.
Von Jennifer Stead
Business Development Managerin Logistik bei INFORM
KLT, Gitterboxen, Paletten und andere Ladungsträger sind aus vielen Lieferketten nicht wegzudenken und ein unverzichtbares Hilfsmittel im produzierenden Gewerbe. Als „Hidden Champion“ der Supply Chain fallen sie aber meist nur dann auf, wenn sie fehlen oder im Weg stehen. Alleine in Europa durchlaufen etwa 135 Millionen Kunststoffkisten und 20 Millionen Gitterboxen einen Kreislauf, bei dem sie lange unterwegs sind, bevor sie – falls es rund läuft – wieder am Ausgangspunkt ankommen. Der Weg führt vom Lieferanten über Depots, Produzenten und Kunden bis in die Reinigung oder Wartung und zurück zum Lieferanten. Damit der Produktionsablauf nicht durch eine einfache Kiste ins Stocken gerät, ist eine bedarfsgerechte Verteilung der Ladungsträger im Behälterkreislauf notwendig.
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Gute Algorithmen sind in der Lage, verlässliche Prognosen über die benötigten Ladungsträger zu erstellen und optimierte Handlungsempfehlungen in Echtzeit zu berechnen!
Der Dreisatz im Behältermanagement
Werk A hat neun Behälter. Werk B fehlen vier Behälter. Wie viele Behälter benötigt Werk C nächste Woche? Was auf den ersten Blick wie eine mittels Subtrahieren und Addieren lösbare Rechenaufgabe aussieht, erweist sich im Produktionsalltag als eine komplexe Anforderung mit vielen Unbekannten. Wo liegt wann welcher Bedarf vor? Wie hoch ist der Bestand? Welche Behälter befinden sich im Transit? Wie viele sind beladen und wie viele sind leer?
Algorithmen können eine schier endlose Anzahl von Planungs- und Terminierungsentscheidungen in Echtzeit analysieren und diejenigen identifizieren, die für die Minimierung der Kosten und die Maximierung der Versorgungsqualität ideal sind.
Excellisten haben ausgedient
Viele Unternehmen verlassen sich beim Behältermanagement immer noch auf Excellisten, stoßen dann aber schnell an ihre Grenzen. Denn welcher Disponent ist schon in der Lage, Status, Standorte und Routen von Tausenden Ladungsträgern lückenlos im Blick zu behalten und rechtzeitig die notwendigen und richtigen Entscheidungen zu treffen? Tracking- und Tracing-Systeme bieten Hilfestellung. Mittels Barcodes, RFID und Telematik lassen sich Standort und Zustand eines Ladungsträgers einfach erfassen. Daneben gibt es Software-Lösungen, die das Verwalten und Ausgleichen von Konten erleichtern.
Je mehr Behälter und je größer das Netzwerk, desto komplexer sind die operativen Entscheidungsprozesse. Es müssen nicht nur mehr Entscheidungen getroffen werden, diese haben auch weitreichendere Auswirkungen auf die Performance der gesamten Produktions- und Lieferketten. Hier kommen Algorithmen und Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Gute Algorithmen sind in der Lage, verlässliche Prognosen über die benötigten Ladungsträger zu erstellen und optimierte Handlungsempfehlungen in Echtzeit zu berechnen.
Minimale Kosten bei maximaler Versorgung
Algorithmen können eine schier endlose Anzahl von Planungs- und Terminierungsentscheidungen in Echtzeit analysieren und diejenigen identifizieren, die für die Minimierung der Kosten und die Maximierung der Versorgungsqualität ideal sind. Um Bedarfsprognosen so präzise wie möglich zu erstellen, beziehen Algorithmen Daten aus vielen verschiedenen Quellen in ihre Berechnungen ein. Dazu zählen Produktionspläne, Vergangenheitsdaten, saisonale Schwankungen und statistische Ausnahmen, manuelle Eingaben und Ad-hoc Buchungen der Anwender, Lagerreichweitenanalysen sowie definierte Minimal- oder Maximalbestände.
Basierend auf zuvor festgelegten Regeln warnen sie vor anstehenden Über- und Unterbeständen, können bei Bedarf aber auch automatisierte Dispositionsentscheidungen treffen und eigenständig entsprechende Transportaufträge veranlassen. Damit entfernen Algorithmen effektiv den menschlichen Fehler aus der Planungs- und Prognoseformel. Auf diese Weise steigern Anwender deutlich die Effizienz im Behälterkreislauf. In der Folge kommt es auch zu weniger Störungen im Produktionsablauf. Und auch beim Thema Nachhaltigkeit helfen Algorithmen, da sie unnötige Transporte und Anschaffungen reduzieren. Mithilfe einer spezialisierten Behältermanagement-Software lassen sich Behälterverluste um 5 bis 25 Prozent reduzieren, unnötige Umdisponierungen und Last-Minute-Transporte um 8 bis 45 Prozent vermeiden und die Umlaufhäufigkeit um 25 bis 100 Prozent steigern.
Effizientes Behältermanagement
Wie Sie ein effizientes Behältermanagement mit Unterstützung intelligenter Software etablieren, erklärt Ihnen kurz und knapp dieses Video!
Entscheidend sind gute Daten
Um solche Ergebnisse erzielen zu können, benötigen die Algorithmen einen bestmöglichen Nachschub an Daten. Die meisten Unternehmen haben viele der Systeme bereits im Einsatz, die in diesem Fall für das Behältermanagement hinzugezogen werden können. Neben dem klassischen ERP und dem Produktionsplanungssystem können Tracking- und Tracinglösungen angebunden werden und bei Bedarf auch das innerbetriebliche Transportleitsystem, das Transportmanagementsystem (TMS) oder das Yard Management (YMS).
Primus im Klassenbund mit dem Behältermanagement ist das Produktionsplanungssystem. Das gilt umso mehr, wenn in diesem auch mathematische Algorithmen zum Einsatz kommen, wie dies bei APS-Systemen der Fall ist. Jedoch ist auch der beste Plan ist zum Scheitern verurteilt, wenn die Behälter fehlen. Der Datenaustausch zwischen APS- und Behältersystem ist daher ein wichtiger Baustein in der smarten Produktionskette.
Ein Transportleitsystem hilft beim Behältertransport
Stets nah dran am Behältergeschehen sind die Gabelstapler. Ohne sie bewegt sich kein Behälter in der Produktion. Die innerbetrieblichen Transportaufträge dazu entstehen aber oft nur spontan oder auf Zuruf. Die Planung und Steuerung mithilfe eines intelligenten Transportleitsystems bringt Ordnung ins Chaos. Kriterien wie Entfernungen, Auftragsprioritäten, Termine und Ladekapazitäten werden bei der Fahrzeuganweisung in Echtzeit berücksichtigt. Ideal ist es daher, wenn sich das Behälter- und das Transportleitsystem so eng verzahnen lassen, dass nur noch ein System für die Auftragseingabe benötigt wird. Das spart Zeit und reduziert Fehleingaben. INFORM-Systeme können das.
Kreislaufwirtschaft
Fachartikel grüne Behälterlogistik
Im Konzept der Kreislaufwirtschaft wird ein nachhaltiges System beschrieben, das Verschwendung verringert und Effizienz maximiert. Ein solches Szenario ist in der Logistik im Behältermanagement realisierbar, wenn intelligente Algorithmen gleichermaßen Kosten- als auch die CO2-Bilanz optimieren.
Algorithmen verbessern das Ergebnis
Gute Noten im Fach Behältermanagement erzielt auch das Transportmanagementsystem (TMS). Der Merksatz „Algorithmen verbessern das Ergebnis“ gilt auch hier. Transportkosten und gefahrene Kilometer lassen sich dadurch um bis zu 30 Prozent senken. Nebenbei erhöht sich auch noch die Transparenz über den aktuellen Standort der Behälter.
Für Produzenten mit großen Produktionsstandorten lohnt sich auch die Anbindung an die Hoflogistik. Der Lkw mit den Behältern wird so schnell und sicher an das richtige Tor geleitet. Sei es, weil das Tor am dichtesten an der Maschinenhalle liegt, wo die Behälter benötigt werden, oder weil so die kürzesten Durchlaufzeiten erzielt werden. Auch hier helfen Algorithmen bei der Entscheidungsfindung, besonders wenn ein intelligentes Zeitfensterbuchungssystem integriert wird.
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Algorithmen entfernen effektiv den menschlichen Fehler aus der Planungs- und Prognoseformel!
Noch nicht überzeugt? Warum Sie trotzdem Algorithmen brauchen.
Falls Sie bis hierher gelesen haben und noch nicht davon überzeugt sind, dass Sie für ihr Behältermanagement Algorithmen und KI brauchen, dann machen Sie sich Folgendes klar: Die durchschnittliche Lesedauer dieses Artikels beträgt ca. 5 Minuten. In dieser Zeit haben sich sämtliche Parameter eines Behälterpools bereits mehrmals geändert, daher wäre jeder manuell errechnete Lösungsansatz schon wieder Geschichte. Die Neuberechnung in Echtzeit liefert Ihnen nur ein Behältermanagementsystem mit Algorithmen.