Ausgeliefert
Wie Sie die Werkslogistik intelligent organisieren!
Der Schlüssel ist ein intelligentes Transportleitsystem. Es stellt sicher, dass stets das richtige Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.
Von Matthias Wurst
Experte für Industrielogistik
Ausgeliefert
Wie Sie die Werkslogistik intelligent organisieren!
Der Schlüssel ist ein intelligentes Transportleitsystem. Es stellt sicher, dass stets das richtige Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.
Von Matthias Wurst Experte für Industrielogistik
Die zunehmende Verzahnung sämtlicher Fertigungsprozesse bedeutet, dass der innerbetrieblichen Logistik eine entscheidende Rolle zukommt. Zu dieser Erkenntnis kommen immer mehr Unternehmen, wie eine INFORM-Studie unter 120 Fach- und Führungskräfte aus deutschen Industrieunternehmen zeigt. Demnach wollen 80 Prozent der befragten Betriebe die Produktivität ihrer Intralogistik steigern. Denn sie wissen: Optimale Produktionsprozesse setzen einen optimalen Materialfluss voraus. Dies ist eine Aufgabe für spezialisierte Softwaresysteme auf Basis Künstlicher Intelligenz.
______
Mit der zunehmenden Automatisierung steigt in den Betrieben auch der Bedarf für den Einsatz eines Transportleitsystems!
Nur eine zentrale Steuerung bietet den nötigen Überblick
In mehr als zwei Dritteln der von INFORM befragten Unternehmen fallen pro Tag über 100 Transportaufträge an. Entsprechend komplex sind die Transportnetze. Das bestätigt der Blick in die Praxis: Bei der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH gibt es für nur zehn Transportaufträge über 3,6 Millionen verschiedene Reihenfolgen, diese auszuführen. In der Praxis sind es jedoch mehrere hundert Transportaufträge jeden Tag. Bei dieser Menge und Dynamik ist es ohne eine zentrale Steuerung unmöglich, den vollständigen Überblick über die gesamte Transportkette zu behalten.
Transparenz ist wichtig! Optimierung ist besser!
Der Kern eines guten Transportleitsystems sind Algorithmen auf Basis von Künstlicher Intelligenz! Nur sie geben konkrete Handlungsempfehlungen mit Blick auf das Gesamtoptimum!
Digitalisierung genießt Priorität
Die meisten Industriebetriebe setzen für die Auftragsabwicklung nach wie vor auf Stapler als wichtigstes Transportmittel, sagt der Trendreport von INFORM. In 25 Prozent der Fälle kommen Fahrerlose Transportsysteme (FTS) zum Einsatz. Im Vergleich zu einer Untersuchung der Werkslogistik im Jahr 2013 sind dies mehr als doppelt so viele. Insgesamt zeigt dies eine positive Entwicklung der innerbetrieblichen Logistik in deutschen Industrieunternehmen. Lange galt dieser Bereich als eher untertechnisiert und wenig optimiert. Heute scheint die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen Priorität bei den Fachkräften zu genießen.
Der Kern eines guten Systems sind Optimierungsalgorithmen
Mit der zunehmenden Automatisierung steigt jedoch in den Betrieben auch der Bedarf für den Einsatz eines Transportleitsystems. Das erhöht die Transparenz über die Stapler, Materialien und andere Ressourcen. Übersicht alleine ist jedoch nicht der Kern eines guten Systems. Vor allem braucht es Optimierungsalgorithmen auf Basis von Künstlicher Intelligenz, die in der Lage sind, aus einer spezifischen Situation sofort abzuleiten, welche Flurfördermittel welchen Auftrag als nächstes durchführen sollten, damit das gesamte Auftragsnetz insgesamt optimal bedient wird. Denn in der Transportoptimierung geht es darum, im Sinne eines Gesamtoptimums zu agieren. Dies kann beispielsweise auch einmal dazu führen, dass ein Gabelstapler nicht den Auftrag erledigt, der gerade die kürzeste Entfernung zu ihm hat, sondern denjenigen, an den sich der bessere Folgeauftrag anschließen lässt. Das System erteilt also immer den Transportauftrag, der den darauffolgenden begünstigt, sodass keine langen Leerfahrten entstehen.
Transportleitsystem - Optimierte werksinterne Logistik
Wie eine optimierte werksinterne Logistik mit Hilfe eines intelligenten Transportleitsystems aussieht, erklären wir Ihnen kurz und präzise in diesem Video!
KI berücksichtigt Transportaufträge, bevor sie entstehen
Die Erstellung von Transportaufträge erfolgt häufig im ERP-System. Dabei sind sie jedoch oft abhängig von Arbeitsschichten und Bestellroutinen der Disponenten. Ein Transportleitsystem, das selbst lernende Algorithmen aus Basis von Machine Learning nutzt, kann sogar Transportaufträge berücksichtigen, noch bevor sie getätigt werden. Weiß das System etwa, dass der Transport von bestimmtem Vorratsmaterial immer um 16 Uhr erfolgt, und könnte dieser Auftrag bereits am Vormittag erledigt und dadurch eine Leerfahrt vermieden werden, fällt der Algorithmus diese Entscheidung eigenständig.
Was in der Theorie einleuchtend klingt, wird in der Praxis häufig dadurch erschwert, dass unterschiedliche Fahrzeugtypen zum Einsatz kommen, etwa FTS verschiedener Hersteller in Kombination mit manuell gesteuerten Flurfördermitteln. Alle Transportaufträge über alle Fahrzeuge hinweg in eine optimierte Reihenfolge zu bringen, gelingt nur durch einen weiteren, wichtigen Baustein: der Vernetzung aller eingesetzten Transportmittel.
Optimierung über Systemgrenzen hinweg
Hybride Transportflotten, in denen autonome und manuell betriebene Transportmittel unabhängig voneinander gesteuert werden, führen häufig zu Problemen in der Halle. Daher muss ein modernes Transportleitsysteme eine solche hybride Flotte vernetzt steuern können.
Ein ähnliches Problem stellt sich auch beim Betrieb von fahrerlosen Transportsystemen (FTS) unterschiedlicher Hersteller. Unternehmen kaufen diese in der Regel als Komplettpaket. Eine Teilsteuerung und Sensorik existiert dann bereits, doch eine Kommunikation findet allenfalls zwischen den FTS der gleichen Marke statt. Möchte man in einer Halle unterschiedliche FTS betreiben und gibt es gleichzeitig noch Fahrerinnen und Fahrer, braucht es Schnittstellen und ein so genanntes Leitsystem, das die Fahrten aus einer Meta-Perspektive koordiniert. Die vom VDA und VDMA genormte Kommunikationsschnittstelle VDA 5050 stellt diese Verbindung her. Sie schafft die Basis für eine Vernetzung jeglicher FTS und vereint heterogene Systeme in einer Umgebung. Die Fahrzeuge erhalten durch diese Vernetzung die Transportaufträge von einem Leitsystem und melden ihren Status in Echtzeit zurück. Außerdem werden die FTS immer mit aktuellen Kartendaten gefüttert. So können zum Beispiel ein frei fahrendes FTS und ein konventioneller Gabelstapler in einer Halle nebeneinander agieren, ohne dass Unfälle, Verzögerungen oder Staus entstehen.
Das oberste Ziel der Produktionslogistik sollte jedoch nicht nur darin bestehen, unfallfrei zu sein. Eine intelligente Steuerung verteilt die Transportaufträge situativ auf die vorhandenen Transportmittel, um Leerfahrten zu vermeiden und mit bestehenden Ressourcen mehr Aufträge abwickeln zu können. In einem solchen Transportleitsystem gibt es keine klare Zuordnung. Ob ein Stapler, ein FTS oder ein Hubwagen den Auftrag erfüllt, entscheidet die Software eigenständig und intelligent auf Basis festgelegter Parameter und Rahmenbedingungen. Dazu verwendet die Software die Kommunikationsschnittstelle VDA 5050, um über alle Flurfördermittel verfügen zu können, sowie mathematische Optimierungsalgorithmen auf Basis von Künstlicher Intelligenz
Erhebliche Reduzierung von Leerfahrten als Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit
Die Optimierung des innerbetrieblichen Transports führt zu einer erheblichen Reduzierung von Leerfahrten auf dem gesamten Betriebsgelände und schont damit viele Ressourcen. Sie ist also eine bedeutende Stellschraube für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik. An umweltschonenden Antrieben für Flurförderzeuge wird stetig geforscht und Stapler mit Elektroantrieb sind bereits heute Standard im Lager. Doch selbst sie haben einen vergleichsweisen hohen CO2-Ausstoß von durchschnittlich ca. 8,5 kg/h, was vor allem dem energieintensiven Start-Stopp Betrieb und dem Hubvorgang (berechnet bei durchschnittlich 60 Ladevorgängen pro Stunde) geschuldet ist. Doch wenn Transporte intelligenter gebündelt werden und Suchfahrten gezielt vermieden werden, können durchschnittlich 25 Prozent der Staplerfahrten reduziert werden.
Wer die Industrie 4.0 nicht nur als eine Automatisierung von Prozessen versteht, sondern auch die Mehrwerte der Vernetzung verschiedener Systeme erkennt – wie etwa die zentrale Steuerung aller Transportmittel in der Produktionslogistik –, agiert nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch nachhaltig und stellt die Weichen für einen zukunftsfähigen Betrieb.
Mit simultaner Planung die Serienfertigung verändern
Unternehmen mit Serienfertigung erkennen zunehmend, dass ein wesentlicher Faktor für ihre Wertschöpfung die Produktionsplanung ist.
Wie Sie mit Hilfe einer Simultanplanung Prozessketten beschleunigen sowie kostenoptimal und termintreu produzieren, lesen Sie hier!