PERSONALEINSATZPLANUNG
Gute Fahrt: Intelligente Entscheidungen auf der Straße
Warum KI-gestützte Schichtplanung ein essenzieller Baustein für die Mobilität von morgen ist und der Straßenverkehr schon heute von ihr profitiert.
48,5 Millionen zugelassene Pkw befahren Deutschlands Straßen. Der alltägliche Verkehr wird von Jahr zu Jahr dichter, das Netz komplexer. Mobilität bedeutet Freiheit, ist in der heutigen Form aber extrem ressourcenzehrend. Nachhaltigkeit ist ein Grund dafür, Mobilität neu zu denken, die gleichzeitig leicht nutzbar, dynamisch und bedarfsgerecht verfügbar sein soll. Ob Bus, Taxi oder Bahn: Dafür wird man Personal brauchen, viel Personal sogar. Dieses Personal – ebenfalls eine wertvolle „Ressource“ im weitesten Sinne – klug auf die Verkehrsbedarfe zu verteilen, ist schon heute eine Aufgabe von KI.
KI erleichert den Alltag im Straßenverkehr
Wer „KI“ und „Straßenverkehr“ hört, denkt allerdings wahrscheinlich eher an die autonomen Fahrzeuge findiger Automobilhersteller. Man erinnert sich vielleicht an Debatten über Ethik und Sicherheit oder Prognosen, dass selbstfahrende Fördermittel die Logistik revolutionieren werden. In dem Bild eines sich selbst lenkenden und Entscheidungen treffenden Fahrzeugs erscheint ein scheinbares, synthetisches Gegenüber, eine Art künstlicher Chauffeur. Kein Wunder, dass diese Entwicklung als beeindruckend, faszinierend und bedenklich zugleich wahrgenommen wird – und nicht überall auf der Welt ist sie Zukunftsmusik! Dennoch, KI wird sicherlich einen große Rolle spielen bei der Gestaltung des Verkehrs von Morgen.
Aber um solche Fahrzeuge soll es hier nicht gehen. Bevor sich der Mensch nämlich ganz vom Steuer verabschiedet, stehen KI-Anwendungen im Fokus, die im Hintergrund jetzt schon den Verkehrsalltag auf unseren Straßen erleichtern. Nein, auch das nicht mehr wegzudenkende „Navi“ ist nicht gemeint – mit seiner Tourenplanung eine der ersten Echtzeit-Planungsanwendungen, ohne die sich heute viele Menschen gar nicht mehr vorstellen können, ins Auto zu steigen. Stattdessen bleiben wir zwar im Bereich der KI-gestützten neuen Mobilität, dafür aber in einem ganz „menschlichen“ Teilbereich: der Schicht- und Dienstplanung im öffentlich genutzten Verkehr.
Fahrereinsatz intelligent geplant
Wie viele und welche professionellen Fahrer und Fahrerinnen braucht es wann wo, damit alle Passagiere – egal ob mit Bus, Taxi oder On-Demand-Ridepooling (nach Bedarf bestellbare Taxi, in denen sich mehrere Passagiere eine Fahrt in dieselbe Richtung teilen, für gewöhnlich zwischen virtuellen Haltestellen des Anbieters) –zur richtigen Zeit an den richtigen Ort kommen? Und wie achten die Betreiber obendrein auf die Bedürfnisse ihrer Fahrer und Fahrerinnen?
KI wird eine große Rolle spielen bei der Gestaltung des Verkehrs von Morgen!
So wenig Strecke wie möglich bei höchstem Servicegrad
Ob morgens auf dem Weg zur Schule, für den familiären Tagesausflug oder Hin- und Rückweg von der Arbeit: Wie wird im öffentlichen und privatwirtschaftlichen Verkehr sichergestellt, dass nie zu viele und nie zu wenig Fahrerinnen und Fahrer, sondern genau die richtige Anzahl zum Betrieb der benötigten Verkehrsmittel zur Verfügung steht? Früher mögen fixe Fahrpläne ein klares Gerüst für die Schichtplanung vorgegeben haben, doch die neue Mobilität will jedem individuellen Bedarf gerecht werden. Je dynamischer und bedarfsgerechter das Mobilitätsangebot sein soll, desto größer die Komplexität in der Planung. Obendrein streben die Anbieter danach – auch für die Umwelt – so wenig Strecke wie möglich zurückzulegen, bei höchstem Servicegrad.
VIDEO: PERSONALEINSATZPLANUNG
Trends im Workforce Management
Dr. Jörg Herbers, CEO bei INFORM, spricht im Interview über die Entwicklungen und Trends im Workforce Management. Fachkräftemangel und Kostendruck, Arbeitszeitflexibilität und Work-Life-Balance verlangen nach neuen Softwarelösungen für die Dienstplanung.
Dienstplanung auf Knopfdruck
Doch auch mit einer möglichst sparsamen Ressourcenplanung ist es nicht getan. Die angestellten Fahrer und Fahrerinnen arbeiten nach bestimmten Tarifen, müssen Pausen und Urlaub nehmen können, sind in unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen beschäftigt und wollen darüber hinaus individuelle Wünsche einbringen können. Die einen wünschen sich möglichst fixe Dienstpläne, nach denen sich auch das Privatleben zuverlässig planen lässt. Da ist zum Beispiel wichtig zu wissen, wann auch mal Arbeit am Wochenende ansteht. Andere wünschen sich vor allem Flexibilität, dynamische Dienstpläne und die Möglichkeit, auch kurzfristig Schichten mit Kollegen tauschen zu können. In der Praxis führt der Weg sicherlich in eine unternehmensspezifische, goldene Mitte. Doch um diese überhaupt zu finden und der unvorstellbaren Komplexität einer solchen Personaleinsatzplanung gerecht zu werden, ist KI das (einzige) Mittel der Wahl.
Wer (oder was) sonst könnte bei einem eingehenden Mitarbeiterwunsch per Knopfdruck abgleichen, welche Auswirkungen eine Verschiebung auf den gesamten Plan hat, inklusive all der oben genannten Faktoren, aber auch weiterer, wie zum Beispiel Fairness-Kriterien (etwa zur Verteilung der Wochenendarbeit). Gleiches gilt für Krankheit, Bedarfsschwankungen oder andere kurzfristige Änderungen, die zügig in einen machbaren, effizienten Plan übersetzt werden müssen. Das gelingt durch KI-Anwendungen, die auf ERP- und HR-Tools aufgesetzt bedarfsgerechte Schichthülsen prognostizieren und diese dann mit den real verfügbaren Ressourcen optimal auffüllen, unter Berücksichtigung aller genannter und vieler weiterer Kriterien.

KI ist das Mittel der Wahl, um der unvorstellbaren Komplexität einer modernen Personaleinsatzplanung gerecht zu werden!
Noch viele Möglichkeiten für KI im Verkehrswesen
Doch mit dem genannten Beispiel ist das Potenzial von KI für die neue Mobilität noch keinesfalls abgedeckt. Natürlich existieren auch im gewerblichen Transport mannigfaltige Möglichkeiten, KI und intelligent entscheidende Algorithmen einzusetzen. Im industriellen Bereich beginnt dies bei der Steuerung an Firmen eingehender Lkw-Verkehre. Zum Teil werden Industriestandorte täglich von Dutzenden oder Hunderten Lkw angefahren, die sich zu Spitzenzeiten kilometerlang bis auf die Autobahnen stauen würden, würde ihre Ankunft mittels KI nicht intelligent auf passende Zeitfenster verteilt werden. Auch hier gibt es für die Fahrer enorme Hilfestellungen. So leiten moderne Applikationen diese durch den gesamten Anmeldeprozesse an einem Werkstor bis zur richtigen Rampe. Zudem lassen sich mit KI Materialanlieferungen an Baustellen so steuern, dass auch hier keine unnötigen Rückstaus auftreten, welche die eh schon vollen Innenstädte weiter verstopfen. Und ja, auch die selbstfahrenden, autonomen Fahrzeuge werden die Mobilität von morgen mitgestalten.